Kaufberatung Wakeboard

Wakeboarden wird im deutschsprachigen Raum immer beliebter. Das Schöne an diesem Sport ist, dass er im Gegensatz zu anderen Wassersportarten wie Surfen an vielen Orten, den sogenannten Wakeboard- und Wasserskianlagen oder Cable Parks, durchgeführt werden kann. Es gibt in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Vielzahl von Wakeboardanlagen, wobei auch das Wakeboarden hinter einem Boot möglich ist.

Wo kann man Wakeboarden?

Dies kommt ganz auf deinen bevorzugten Wakeboarding-Stil an. Es gibt zwei Arten von Wakeboarding: Cable Park-Wakeboarding und Boat-Wakeboarding. Der Name “Cable Park Wakeboarding” ist selbsterklärend: Mit Hilfe eines Seils wird man über den See gezogen. Die Anlage funktioniert ähnlich wie ein Skilift, nur schneller und im Kreis. Wakeboards, die für Cable Parks entwickelt wurden, haben i.d.R. mehr Flex (Flexibilität), eine glatte Unterseite (Unterwasserschiff) und abnehmbare (oder gar nicht erst vorhandene) Finnen.

Beim Boat-Wakeboarding wird man von einem starken Motorboot gezogen. Für diese Art des Fahrens sind steifere Bretter mit wenig Flex erforderlich. Das klassische Boat-Wakeboard hat, sogenannte „Moulded In“ Finnen, welche fest im Board verbaut sind. Mit montierbaren Finnen kann das Board jedoch für beide Stile benutzt werden.

Was braucht man fürs Wakeboarden?

Um als Anfänger zum ersten Mal auf einem Wakeboard zu stehen, benötigt man nicht viel. Suche dir im Internet am besten eine Wakeboard-Arena raus, in der du Wakeboarden das erste Mal ausprobieren kannst. Für zwei Stunden Wakeboarden kannst du etwa mit 20 – 30 € rechnen, hinzu kommen noch Leihgebühren für das Board, den Neoprenanzug, einen Helm und eine Schwimmweste.

Wenn du merkst, dass Wakeboarden dich begeistert und du in Zukunft häufiger auf dem Board stehen willst, ist der Kauf der Artikel sinnvoll, um einerseits Geld bei der Miete zu sparen, aber auch um anderseits ein gewohntes Board zu haben. Ein qualitativ hochwertiges Wakeboard kostet etwa 600 €, hinzu kommt ein Helm für rund 50 € sowie eine Schwimm- oder Prallschutzweste für rund 75 – 100 €. Die meisten Anlagen bieten zudem eine saisonale oder eine Jahreskarte an, sodass du auch hier mit Rabatten rechnen kannst.

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Unser Tipp
Mit der kostenlosen App “Trick Art” kannst Du dir alle Locations zum Wakeboarden anzeigen lassen und bekommst Informationen zu den Anlagen.

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Welche Länge für ein Wakeboard?

Die Länge des Wakeboards ist der wichtigste Faktor, der bei der Auswahl zu berücksichtigen ist. Zur Ermittlung dieses Maßes wird die Körpergröße, vor allem aber das Körpergewicht von dir herangezogen.

Empfohlene Längen für verschiedene Gewichtsklassen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.

Bitte beachte, dass es sich hier nur um „Richtlinien“ handelt, die in der Realität von Fahrer zu Fahrer abweichen können oder von den Erfahrungswerten und Wünschen der verschiedenen Rider abhängig sind oder sein können.

Männer / Men

Gewicht Rider (Kg)

Boardlänge (cm)

10 Kg – 30 Kg

111 cm – 120 cm

18 Kg – 40 Kg

118 cm – 130 cm

30 Kg – 50 Kg

124 cm – 134 cm

50 Kg – 70 Kg

134 cm – 138 cm

65 Kg – 75 Kg

136 cm – 139 cm

75 Kg – 85 Kg

137 cm – 143 cm

85 Kg – 100 Kg +

142 cm – 146 cm

95 Kg – 125 Kg +

150 cm – 155 cm

Frauen / Women

Gewicht Rider (Kg)

Boardlänge (cm)

10 Kg – 30 Kg

111 cm – 118 cm

18 Kg – 40 Kg

118 cm – 129 cm

30 Kg – 40 Kg

124 cm – 130 cm

40 Kg – 55 Kg

130 cm – 133 cm

55 Kg – 65 Kg

132 cm – 136 cm

65 Kg – 70 Kg +

136 cm – 139 cm

Der Trend geht derzeit ganz klar zum längeren Wakeboard. Längere Boards werden von vielen Wakeboardern (sowohl Anfängern als auch Experten) und Cablepark-Fans bevorzugt. Was ist der Grund dafür? Mit längeren Boards hast du beim modernen Stil (Cable Park mit Obstacles) einige Vorteile. Zum einen hast du durch die größere Fläche des Boards mehr Auftrieb im Wasser und benötigst weniger Kraft beim Fahren. Zum anderen hast du auf Obstacles und bei Landungen einen besseren und sicheren Halt.

Kleinere Wakeboards sind spielerischer zu fahren. Durch die kürzere Länge kannst du dich einfacher drehen und kleinere Kurven fahren. Allerdings liegst du mit einem kleineren Board tiefer im Wasser und musst mehr Kraft aufwenden. Wenn du im fortgeschrittenen Level bist und sogenannte Airtricks springen möchtest, ist ein kleineres Board wieder von Vorteil.

Wie du siehst, ist die Auswahl der Länge von besonderer Bedeutung und kann je nach Anwendung und deinem Stil variieren. Insbesondere zu Beginn ist aber der Kauf eines etwas längeren Wakeboards ratsamer.

Wakeboard mit Channels?

Channels sind ein teilweise beliebtes, nicht aber notwendiges Merkmal eines Wakeboards. Channels sind kleine Kanäle an der Unterseite des Boards und sollen ähnlich wie Finnen für die Stabilität beim Fahren und Landen sorgen. In der Theorie sind Channels vor allem bei Anfängern zu empfehlen. Die Praxis zeigt aber, dass (ob Anfänger oder Fortgeschrittene) jeder seine eigene Vorliebe hat.

Grundsätzlich können Channels beim Landen für etwas mehr Stabilität sorgen. So können sie dich aber auch beim Drehen oder auf dem Obstacle behindern. Vor allem aber sind Channels weniger entscheidend beim Kurvenfahren. Hier kommt es vielmehr auf eine gut geschliffene (geshapete) Kante an.

Wakeboard mit oder ohne Finnen?

Wie bei vielen Wassersportarten sorgen auch beim Wakeboard die Finnen für mehr Führung und Stabilität. Wenn diese Finnen entfernt werden, wird das Wakeboard viel wendiger und drehfreudiger. Allerdings wird das Board dadurch etwas weniger stabil, was jedoch im Cable Wakepark keine Rolle spielt. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen integrierten (moulded in) Finnen, die nicht entfernt werden können, und abnehmbaren (schraubbaren) Finnen, die demontiert, ersetzt und sogar neu positioniert werden können.

Insbesondere Anfänger freuen sich über Finnen, da diese auch dafür sorgen, dass man mehr Erfolgserlebnisse feiern kann und nicht direkt mit dem Körper im Wasser landet. Fortgeschrittene Wakeboarder entscheiden sich in der Regel für Finnen, wenn sie hinter einem Boot fahren. Hier sind Finnen fast schon ein Muss. Wenn man jedoch ein Fan der Hindernisse im Cable Park ist, muss man so oder so auf ein anderes Board wechseln, da die Finnen die Obstacles beschädigen. Mit Finnen über die Obstacles zu fahren, ist daher strikt verboten.

Welcher Flex passt zu mir?

Flex steht als Abkürzung für Flexibilität und taucht in der Welt des Wakeboardings überall auf. Diese Flexibilität lässt sich in drei Stufen aufteilen: weich, medium und hart.

WEICHER FLEX
Der weiche Flex ist insbesondere für alle Wakeboarder geeignet, welche die Hindernisse im Cable Park lieben. Da das Board nun weicher ist, lässt sich dieses einfacher biegen. So können Tricks wie das Pressen auf den Enden (Tip und Tail) des Boards noch einfacher ausgeführt werden. Auch diejenigen, die anfällig für Knieschmerzen sind, werden sich über ein Board mit weichem Flex freuen, da dieses bei der Landung mehr nachgibt als die anderen zwei Stufen. Allerdings hat ein Board mit weichem Flex auch einen kleinen Nachteil: es weist nicht den starken Pop auf, wie es Boards mit mittlerem oder hartem Flex tun. Hierdurch sind Sprünge aus dem Wasser heraus schwieriger, aber natürlich dennoch machbar.

MEDIUM FLEX
Ein Wakeboard mit mittlerem Flex ist in der Regel der Alleskönner. Es ist weich genug, um viele Tricks auf Hindernissen machen zu können. Es hat aber dennoch genügend Rückstellkraft (Pop), sodass man einfach und schwungvoll aus dem Wasser springen kann. Dieser Flex ist in jedem Fall für Anfänger empfehlenswert.

HARTER FLEX
Die harte Variante hingegen ist optimal für alle Wakeboarder, welche hoch hinauswollen und ihren Spaß an Sprüngen finden. Natürlich können auch geübte Fahrer mit hartem Flex ordentlich Presses ausführen, Anfänger könnten sich hiermit jedoch schwertun. Für alle Wakeboarder, welche gerne hinter einem Boot fahren, ist zudem der harte Flex auch die optimale Wahl.

Warum brauche ich eine Grindbase?

Die Grindbase bei einem Wakeboard sorgt dafür, dass du dir nicht monatlich ein neues Board kaufen musst. Die Grindbase ist auf der Unterseite des Boards verarbeitet und schützt hierdurch dein Wakeboard vor Schäden und Abrieb, die durch Hindernisse auftauchen können. Je nach Hersteller besteht sie aus einer unterschiedlichen Kunststofffolie und ist somit unterschiedlich robust. Ein wichtiges Zeichen einer qulitativ hochwertigen Grindbase ist, dass sie voll gesintert ist. Darüber hinaus bieten die Grindbases der unterschiedlichen Hersteller ein unterschiedliches Rutschverhalten auf Obstacles. Hier musst du testen und entscheiden, welches dir am besten gefällt.

Wie lange gibt es Garantie auf Boards?

Nachdem du dich für ein Board entschieden hast solltest du dir unbedingt die Frage stellen, wie es um Garantie und Gewährleistung beschaffen ist. Eine Garantie ist eine freiwillige Leistung. Viele Hersteller werben mit einem Brett für den Cable Park, schließen aber die Garantie bei Benutzung der Obstacles aus. Du musst für dich entscheiden, ob du dieses Risiko eingehen möchtest. Frage also vor dem Kauf explizit nach der Garantie auf dein zukünftiges Board.

Darüber hinaus solltest du dich auch über den Service erkundigen. Im Falle eines kleineren Kantenschadens reparieren einige Hersteller und Shops den Schaden für dich, andere wiederum nicht. Da dein Board beim Wakeboarden meistens stark beansprucht wird und stark verschleißen kann, ist die Garantie ein wichtiger Punkt beim Kauf. Im besten Fall bekommst du zwölf Monate Garantie auf essentielle Schäden wie dem Bruch des Boards oder dem Herausreißen der Bindungen.

Wie lange hält ein Wakeboard?

Das kommt grundsätzlich darauf an, wie häufig du fährst, wie du fährst und welche Materialien bei deinem Board verbaut sind. Wenn du mehrfach die Woche auf dem Wasser bist und viel über Obstacles fährst, hält dein Board vermutlich weniger lang als wenn du nur ein paar Male im Jahr auf dem Wasser bist. Darüber hinaus ist die Beschaffenheit der Obstacles sowie das Gewässer selbst entscheidend. Wenn du in einem sehr sandhaltigen See unterwegs bist, befindet sich ein wenig von diesem auch immer auf den Obstacles. Dies führt zu einer verstärkten Reibung und somit schnelleren Abnutzung deines Boards.

Du solltest darauf achten, dass dein Board eine Grindbase (im besten Fall aus gesintertem UHMW-PE Material) hat. Dieses Material ist am widerstandsfähigsten und schützt dein Board im Vergleich mit anderen Materialien am längsten. Darüber hinaus ist die Stoßkante deines Boards von hoher Bedeutung, da dein Board beim Üben vermutlich öfter gegen ein Obstacle schlagen wird. Steht die Kante etwas aus dem Board heraus (und ist bestenfalls aus robustem Poly-Urethan), schützt sie dein Board auf lange Zeit.

Wie du siehst gibt es viele Einflussfaktoren auf die Haltbarkeit. In der Regel sollte dein Board bei regelmäßigem Gebrauch aber mindestens zwei Jahre halten.

Ist die Stoßkante wichtig?

Die Stoßkante deines Boards erfüllt zwei Funktionen. Zum einen soll sie dein Board vor Stößen schützen, zum anderen den bestmöglichen Kurvenhalt gewährleisten.

Zum Schutz deines Boards eignet sich am besten eine PU Kante (Poly-Urethan). Diese ist nicht nur besonders robust und stoßfest, sondern kann bei einem Schaden einfach wieder repariert werden. Die vielseits verwendete ABS-Kante kann hingegen nicht repariert werden, womit das Board im Fall eines Schadens unbrauchbar wird.

Darüber hinaus solltest du darauf achten, dass deine Kante einen Winkelschliff hat und nicht stumpf abgeschnitten ist. Dieser Winkelschliff ermöglicht dir ein besseres und deutlich sicheres Fahrverhalten.

Welches Board für den Park, welches Board für Inverts?

In den letzten Jahren hat sich in der Welt der Wakeboards viel getan. So kommen jedes Jahr neues Obstacles auf den Markt, welche sich großer Beliebtheit erfreuen. Nahezu alle Cableparks rüsten auf und haben deutlich mehr Hindernisse in ihren Parks stehen als noch vor einigen Jahren. In dem Zusammenhang haben sich die Möglichkeiten des Wakeboardens und somit auch der Stil geändert. Ist man vor vielen Jahren noch hauptsächlich Inverts gesprungen, so zieht es heute die meisten auf die Obstacles. Welches Board braucht man nun für welchen Stil?

Die Invert-Fahrer benutzen in der Regel ein eher kleines wendiges und sehr hartes Board. Beim Anfahren für einen Invert muss man sehr schnell Geschwindigkeit und Druck für den Sprung aufbauen. Hierfür ist ein kleines, hartes Board am besten geeignet.

Für den Park und den modernen Stil sind lange und weiche Bretter sehr beliebt. Mehr Board-Auflagefläche auf Obstacles und Rails und weichere Landungen machen diese Boards perfekt für den Park.

In der Regel geht die Empfehlung für die meisten Fahrer zu einer Kombination aus beiden. So bist du sportlich und wendig unterwegs, kannst aber dennoch spielerisch mit dem Board die Obstacles benutzen.

Welche Stance-Option gibt es?

Eine Stance-Option bedeutet, wie schmal oder breit du mit deiner Bindung auf dem Board stehst. Auch hier kommt es darauf an, welchen Stil du fahren möchtest, bzw. wie du dich am wohlsten fühlst.
Grundsätzlich ist es eine Frage der Anatomie und deine Knie sollten durch einen Falschen Stance nicht negativ beansprucht werden. Bist du groß, stehst du eher etwas breiter, bist du klein gewachsen, stehst du eher etwas schmaler. Stelle dich schulterbreit auf dein Board, gehe in die Knie und schau, ob du dich dabei wohl fühlst.

Darüber hinaus kannst du entsprechend deines Fahrstils deinen Stance anpassen. Beim modernen Park-Stil stehst du etwas enger zusammen. Du bist somit sehr beweglich und wendig – allerdings stehst du nicht mehr so stabil.

Beim klassischen Stil stehst du etwas breiter und stabiler und hast bessere Voraussetzungen für das Anfahren und Landen von Inverts und Air Tricks.

Hier musst du für dich den passenden Stil herausfinden. Wichtig beim Kauf ist, dass du vorab die Stance-Optionen überprüfst.

Worin liegt der Unterschied zwischen Carbon und Glasfaser Boards (CFK vs. GFK)

Mittlerweile kann man bei all den Produkten und Werbetexten schon einmal die Orientierung verlieren. Welches Produkt ist denn nun das beste und welches benötigst du überhaupt? Vor allem kostspielige Materialien wie Carbon machen einen großen Unterschied, sorgen möglicherweise aber auch für viele Fragen.

Grundsätzlich kann man sagen, das Carbon-Boards bei gleichen Eigenschaften (im Vergleich zu herkömmlichen GFK-Boards) leichter und agiler sind. Durch die Carbon-Bauweise weisen die Bretter auch einen stärkeren Pop auf.

Das bedeutet, dass das Board stärker zurückfedert und du somit leichter und höher springen kannst.

Materialbedingt sind Carbon Boards auch robuster und halten entsprechend länger.

Welchen Kern sollte mein Board haben?

Diese Frage erübrigt sich heutzutage schon fast, da die meisten Hersteller die gleichen Kerne benutzen.

Grundsätzlich wird zwischen Schaum-, Holz- und Hybridkernen unterschieden. Schaumkerne sind sehr leicht und wurden früher oft verwendet. Da das Material schnell ermüdet und das Board somit schneller bricht, wird der Schaumkern kaum noch verwendet.

Der derzeit gängigste Kern ist der Holzkern. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und bietet hervorragende Eigenschaften im Verbund mit GFK oder CFK. Hierbei musst du darauf achten, dass dein Board im besten Fall einen Paulownia-Holzkern hat. Paulownia ist eines der leichtesten Holzarten. Darüber hinaus zieht dieses Holz kein Wasser und ist somit prädestiniert für die Anwendung.

Neuere Versuche benutzen einen Hybridkern. Das ist die Verbindung eines Schaumkerns mit einem Holzkern. Die Idee dahinter ist die Gewichtsersparnis. In der Praxis zeigt sich jedoch häufig, dass der Kern an den Verbindungstellen von Schaum und Holz schnell bricht.

Zusammenfassung

Wir hoffen dir mit all diesen Informationen einen umfassenden Überblick gegeben zu haben. Grundsätzlich gilt: Mache dich vor dem Kauf schlau, frage die Hersteller oder Shop-Betreiber und achte auf die hier aufgeführten Punkte. Und nun viel Spaß bei der Auswahl deines Boards!